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hidalgo - sing guitar sing
Kennen Sie das Phänomen? Da gibt es eine Band, die Einen von Anfang an verfolgt. Manchmal sogar tief berührt. Kindliche Freude macht sich breit, wenn man irgendwie das erste Demo in die Finger bekommen hat. Dann wartet man wie ein Junkie auf mehr. Doch nichts! Totenstille! Sport aus Hamburg war lange Zeit so ein Fall. Oder Concord. Oder eben auch die Nürnberger Noise-Pop-Hoffnung Hidalgo. Ein großartiges Demo jagte das nächste und man fragt sich, warum das in den A&R-Abteilungen niemand mitkriegt. Schlafen die alle? Auf diversen Samplern (Visions, Autobahn, Phonokoffer) konnte man die neuen Stücke jedenfalls bereits kennenlernen. Betty Mugler (vocals, keys, guitar), Andy Necker (bass) und Drummer Hans-Christian Fuss feilen an einem ganz eigenen Sound, für den man wohl kaum eine Schublade finden wird. Irgendwo zwischen Indie-Pop und Easy Listening. Cocktail-Grunge würden wohl die Cardigans dazu sagen, aber das sei nur am Rande erwähnt. Vereinzelte Schrammelgitarren treffen auf vorsichtig eingesetzte Elektronik. Und Betty Muglers Stimme zeigt eine Bandbreite, die zwischen geheimnisvollem Säuseln und rotziger Intensität pendelt. "Sing Guitar Sing" heißt nun das Debütalbum und es ist nicht vermessen zu behaupten: Großes liegt hier in der Luft! Machen Sie sich auf Einiges gefasst.
Aufgenommen in mehreren Etappen zwischen 2000 und 2002 zeichnet "Sing Guitar Sing" Hidalgos Entwicklung der letzten vier Jahre nach. Wert gelegt wurde vor allem auf die Instrumentierung. Sparsam eingesetzte Bläser, Klarinette und Trombone geben den Stücken einen warmen, vollen Klang. Genau so sollte sich Popmusik 2002 anhören. Hidalgo schöpfen aus einem breiten Fundus der von den Cardigans und Stereolab bis Portishead reicht, machen daraus jedoch etwas sehr Eigenes. Und doch dürften die musikalischen Wurzeln eher in den Swinging Sixties liegen. Auch die besseren Künstler der Achtziger haben unzweifelhaft Spuren in Betty Muglers Songwriting hinterlassen. Bei "Driving The Car...Family" fühlt man sich wohltuend an so manches beschwingte Style Council-Stück erinnert und beim wunderbaren "Calypso Dancer" stand in Punkto Gesang sicherlich Anne Clark Pate. Hidalgo gelingt mit "Sing Guitar Sing" die Gratwanderung zwischen Indie und Pop. Und hoch ist es Ihnen anzurechnen, das die Stücke trotz zuckersüsser Melodien nie im Kitsch enden.
Das soll ihnen erstmal jemand nachmachen. "Sing Guitar Sing" ist eine Scheibe die man ohne Bedenken dem DJ seines Lieblingsclubs über den Tresen reichen sollte. Zeitlos schöne Popmusik, von einer Band von der man sicherlich noch viel erwarten darf! Doch hören Sie selbst!"
(http://www.tapeterecords.de/hidalgo/hidalgo.htm)

Hören Sie selbst und erscheinen Sie zahlreich am Mittwoch, 5.3., im B72. Für die musikalische Rahmenprogramm sorgt das wieder vollständige Dissident DJ Team. Ich glaube, es wird schön werden.
 
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